AGdD-Fotowettbewerb

Preisverleihung im Rahmen der ENGAGEMENT WELTWEIT 2025

Am Vorabend der Fachmesse ENGAGEMENT WELTWEIT 2025 in Siegburg veranstalteten AGdD und AKLHÜ einen Politikdialog zum Thema „Mit Entwicklungszusammenarbeit Zukunft gestalten“. Dabei wurden auch der AGdD-Fotowettbewerb „Dekoloniale Perspektiven“ auf Entwicklungsdienst und Zivilen Friedensdienst und die ausgezeichneten Bilder präsentiert.

Ein Mann und eine Frau stehen auf einer Bühne. Im Hintergrund sieht man drei Staffeleien mit Bildern, die mit Tüchern verdeckt sind. Oben im Bild sieht man eine Präsentation, auf der Bilder von drei internationalen Jurymitgliedern zu sehen sind.
Stefan Heiß (EIRENE) links und Gabi Waibel (rechts) stellen die internationale Jury des AGdD Fotowettbewerbs vor.

Der Wettbewerb richtete sich an (ehemalige) Fachkräfte, mit-ausreisende Partner*innen und Mitarbeitende in Partnerorganisationen. Für die AGdD ist dieser Wettbewerb ein Instrument, um sich mit dem Themenfeld Dekolonialisierung auseinanderzusetzen. „Welche Bilder und Perspektiven zeigen wir, welche Geschichten erzählen wir, wenn wir über Entwicklungsdienst berichten? Diese Fragen haben uns intensiv beschäftigt,“ erklärte AGdD-Geschäftsführerin Gabi Waibel.

Stefan Heiß von EIRENE befasst sich als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei EIRENE bereits seit längerem mit dekolonialen Perspektiven und rassismuskritischer Bildsprache. Mit seiner Expertise unterstützte er die Konzeptentwicklung für den Wettbewerb und vermittelte – parallel zur Ausschreibung des Wettbewerbs – in mehreren Webinaren wichtige Impulse zur kritischen Bildbetrachtung und -produktion an potenzielle Wettbewerbsteilnehmer*innen. Zusammen mit Gabi Waibel präsentierte er die Gewinnerfotos.

Die Beurteilung der eingereichten Fotos erfolgte durch eine internationale Jury – den in Berlin und Südafrika lebenden Fotografen und Performancekünstler thabo thindi, die bolivianische Fotografin Wara Vargas Lara und den Kölner Fotografen Wolfgang Zurborn.

Gabi Waibel und Stefan Heiß stellten die prämierten Fotos mit den Kommentaren der Jury vor:

Das Siegerfoto von Kabita Gurung zeigt zwei muslimische Frauen aus einer Selbsthilfegruppe gegen häusliche Gewalt. Eine hilft der anderen beim Ausfüllen eines Dokuments. Für die Jury eröffnet das Bild eine besondere Perspektive, indem es zeigt, dass Unterstützung unter indigenen Frauen aus ihrer eigenen Lebensrealität erwächst – ohne Hilfe von außen.

Das zweitplatzierte Foto von Svenja Jandrasits zeigt drei Mitglieder einer bolivianischen Frauenorganisation, die das Porträt einer Frau betrachten. Dieses ist Teil einer Ausstellung von Bildern, in denen Frauen ihren Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit dokumentiert haben. Die Jury lobte die unkonventionelle Perspektive, die die Forderung „Gemeinsam andere Realitäten kennenlernen, um Veränderungen zu bewirken“, überzeugend darstellt.

Leider konnten die beiden ersten Preise nicht direkt überreicht werden, da sich die Fotografinnen in Nepal beziehungsweise Bolivien aufhalten. Die Freude war trotzdem groß: “I am truly honored, and I appreciate the opportunity.” schrieb die Gewinnerin Kabita Gurung. Auch ein Vertreter der Partnerorganisation äußerte, wie glücklich er über die Wahl sei und dass diese die Fotografin und die Frauen, die sich gegen häusliche Gewalt engagieren, weiter ermutige und in ihrem Anliegen bestärke. 

Die Drittplatzierte Katja Dombrowski konnte ihren Preis für ihr Foto „Bildhoheit“ persönlich entgegennehmen.

Das Foto entstand während ihrer Zeit als Fachkraft für den Weltfriedensdienst in Bolivien und zeigt die 15-jährige María José – Teilnehmerin eines Photovoice-Projekts, bei dem Frauen ihre Lebensrealität mithilfe von Texten und Fotografien darstellen. „Bei dem abgebildeten Selbstporträt liegt die Bildhoheit ganz bei María José. Sie inszeniert sich so, wie sie gesehen werden möchte“, erläutert die Fotografin. Die Jury würdigte das Bild, weil es der jungen Bolivianerin den Raum gibt, sich frei zu zeigen. Es sei tief berührend und rege zum Nachdenken an, ohne sich aufzudrängen.

Drei Personen, zwei Frauen und ein Mann, befinden sich auf einer Bühne.  Im Hintergrund steht ein Foto auf einer Staffelei. Auf dem Foto ist ein junges Mädchen, das sich selbst fotografiert.
Fotografin Katja Dombrowski erklärt, warum sie das Bild für den Wettbewerb "Dekoloniale Perspektiven" ausgewählt hat.

Wir haben viel gelernt und werden den Prozess fortsetzen. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden, an die Jury und an die Fotografinnen für ihre mutigen, kraftvollen Einblicke!

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Eindrücke von der Preisverleihung

Drei Personen, zwei Frauen und ein Mann, befinden sich auf einer Bühne.  Im Hintergrund steht ein Foto auf einer Staffelei. Auf dem Foto ist ein junges Mädchen, das sich selbst fotografiert.