Stop Talking. Start Planting.

Engagement bei "plant for the planet" und "Fridays for Future"

Tabea Maier (Mitte) übt mit ihren Schwestern einen Vortrag bei der Schülerakademie ein. © Besim Mazhiqi
Tabea Maier

Gemeinsam mit meinen Eltern Nicola und Christian Maier und meinen Geschwistern habe ich fast fünf Jahre in der philippinischen Cordillera gelebt. Die Landschaft dort ist geprägt von Nebelwäldern und Reis­terrassen, aber ich habe auch sehr trockene Sommer erlebt, in denen unser Pastoralzentrum manchmal kein Wasser hatte.

Wir haben in unserem Quellgebiet immer wieder Bäume gepflanzt. Die Wurzeln der Bäume haben unsere Hänge gehalten, denn nach der Trockenheit hatten wir manchmal heftige Taifune, die ganze Straßen weggespült haben.

Heute lebe ich mit meiner Familie bei Freunden auf einem Bio-Bauernhof in der Nähe von Paderborn. In unserer Solidarischen Landwirtschaft waren die vergangenen trockenen Sommer sehr anstrengend, weil wir so viel gießen mussten und die Brunnen fast leer waren. Der Klimawandel ist überall auf der Welt sichtbar.

als Klimabotschafterin unterwegs

Seit gut einem Jahr gehe ich mit Freunden und unserer Hofgemeinschaft zu Fridays for Future-Demos, um die Paderborner auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Bei den Demos merke ich, dass sich viele Menschen Gedanken zum Klimawandel machen.

Letzten November habe ich mit Freundinnen eine Schülerakademie von „plant for the planet“ besucht. Seitdem bin ich als Klimabotschafterin unterwegs. Ich habe schon zwei Vorträge in meiner Schule gehalten und wir wollen jetzt alle fünften und sechsten Jahrgänge informieren. Mit dem Schulleiter haben wir vereinbart, dass wir uns im neuen Schulgarten einbringen dürfen. Eine kleine Gruppe von uns baut bereits ein Insektenhotel. Kürzlich war ich mit meinen jüngeren Geschwistern und Freundinnen bei einer weiteren Schülerakademie. Es ist toll zu sehen, wie viele Ideen wir Kinder haben und wo wir uns engagieren wollen. Später machten wir ein Gruppenfoto im Weltladen, weil einige von uns dort “Die gute Schokolade” von plant for the planet verkostet und verkauft haben. Das Foto soll mit einem Bericht in die Zeitung, damit sich mehr Menschen in unserer Region für mehr Klimagerechtigkeit engagieren.

Streik für das Klima

Wir gestalten auch gemeinsam Plakate für den globalen Klimastreik am 24. April 2020. Zusammen mit fridays for future wollen wir auf einer Bühne den Erwachsen unsere Anliegen vortragen. Es reicht nicht, dass wir in unseren Familien versuchen nachhaltig zu leben. Wir müssen aufhören, so viel zu diskutieren, und anfangen, mehr Bäume zu pflanzen. Wir haben drei Ziele: Es sollen 1.000 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Damit verschaffen wir uns etwas Zeit. Zweitens sollten wir bis 2050 zu 100 Prozent Erneuerbare Energie nutzen. Wir müssen uns alle mehr anstrengen, damit wir drittens unseren Ausstoß von acht Tonnen CO2 pro Person und Jahr wirklich auf 1,5 Tonnen reduzieren können. Das sind unsere drei Ziele – und die sind erreichbar: STOP TALKING. START PLANTING.

Für den 24. April 2020 war nun ein globaler Klimastreik geplant. Und wir werden weiter streiken, denn die Politiker*innen und Unternehmen treffen nicht die notwendigen Entscheidungen, um den Klimawandel wirklich zu stoppen. Wer etwas tun will, kann beispielsweise eine Schülerakademie besuchen oder sich anders engagieren - in jeder Stadt, weltweit! Dazu rufen wir alle auf!

Nutzt das online Material von plant for the planet in eurer Schule und haltet Vorträge, diskutiert mit euren Eltern und pflanzt Bäume! Jetzt retten wir Kinder die Welt!

www.plant-for-the-planet.org

Tabea Maier war von 2012 bis 2017 mit ihren Eltern und Geschwistern in den Philippinen (erschienen in transfer Ausgabe 1/2020)